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Interview mit einem Schauspieler

Mariam:  Was hat Sie dazu animiert, Schauspieler zu werden?
Herr Ecker: Ich habe ein Theaterstück gesehen, das mich sehr inspiriert hat. Dabei habe ich gemerkt, dass ich nicht nur Theater sehen will, sondern auch selbst spielen will.

Mariam:  War es schon immer Ihr Traumberuf oder hatten Sie einen anderen Traumjob?
Herr Ecker: Ich hatte schon viele Traumjobs und es war nicht immer mein Traumberuf, Schauspieler zu werden. Ich bin irgendwann dazu gekommen und habe das immer weiterentwickelt, bis ich gemerkt habe, dass es das Richtige für mich ist.

Mariam:  Bereuen Sie Ihre Berufsentscheidung?
Herr Ecker: Nein, es war das Beste, was ich je gemacht habe.

Mariam:  Muss man dafür studieren?
Herr Ecker: Man kann eine Schauspielschule besuchen, was bei mir jedoch nicht der Fall war. Ich habe mit 23 Jahren begonnen, Theater zu spielen, was schon ziemlich spät war. Bei einer Schauspielschule werden normalerweise nur diejenigen genommen, die schon etwas können. Ich musste meine Schauspielschule selbst suchen, indem ich Workshops besucht habe. Später habe ich Theaterwissenschaften studiert, was in der Praxis jedoch nicht so sehr weiterhilft.

Mariam:  Was war Ihr erstes Stück?
Herr Ecker: Mein erstes Stück war „Das Märchen von Frost und Freiheit“, das ich zusammen mit einer Vierer-Theatergruppe selbst entwickelt habe.

Mariam:  Was ist Ihr Lieblingsstück?
Herr Ecker: Mein Lieblingsstück ist immer das, was ich gerade spiele, weil ich alles sehr mag. Wenn ich nächste Woche „Wilhelm Tell“ oder danach „Faust“ spiele, dann sind das in diesem Moment meine Lieblingsstücke. Ich liebe alle Stücke, die ich spiele, sonst würde ich sie nicht spielen.

Mariam:  Haben Sie schon mal Ihren Text während eines Auftritts vergessen?
Herr Ecker: Ja, das ist schon mal passiert und es kann immer wieder vorkommen, obwohl ich so oft spiele und es können müsste. Es gibt auch immer wieder unvorhergesehene Ereignisse, wie beispielsweise Durchsagen aus dem Sekretariat, auf die ich spontan reagieren muss.

Mariam:  Sind Sie vor einem Auftritt aufgeregt, und wenn ja, wie werden Sie es los?
Herr Ecker:  Ich kenne Lampenfieber und weiß, wie es ist. Beim Theater habe ich es jedoch nicht. Ich könnte es mir auch nicht leisten, sonst würde ich jetzt nicht hier mit dir ein Interview führen.

Mariam:  Gibt es einen unvergesslichen Auftritt, und wenn ja, was ist passiert?
Herr Ecker: Es gibt viele unvergessliche Auftritte, meistens sind es die kleinen Dinge, die einen Auftritt besonders machen. Wenn ich zum Beispiel meinen Text vergesse, entstehen manchmal die schönsten Szenen, weil ich spontan improvisieren muss.

Mariam:  Mussten Sie schon einmal mitten in einem Auftritt abbrechen, wenn ja, was ist passiert?
Herr Ecker: Ein- oder zweimal, weil die Schüler nicht so bei der Sache waren und ich eben gemerkt habe, dass ich so nicht weiterspielen kann. Es hat sich dann schnell geklärt, weil es einen Streit gab.

Mariam:  Ist Ihnen schon einmal etwas Peinliches während eines Auftritts passiert?
Herr Ecker:  Ja, ganz oft. Ich bin auf der Bühne schon einmal ausgerutscht und habe mich überschlagen. Jeder hat gedacht, es wäre geplant. Mir ist auch schon einmal der Metallgürtel aufgegangen. Eigentlich ist es ja gar nicht schlimm. Ich erinnere mich gerne an diese Dinge, weil ich gemerkt habe, dass das das Leben ist, was ich liebe.

Mariam