Der Verein OneDay ermöglichte im Februar 2025 für die Klassen 6a und 6c die Chance, an einem besonderen Workshoptag teilzunehmen. Dieser Projekttag wurde im Rahmen der Initiative Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage von Frau Zipfl ins Leben gerufen, die den Verein an unsere Schule einlud. Unter der Leitung von Saskia Schmidt und der Bundesfreiwilligen Ainoa setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Thema Privilegien auseinander. Dabei wurde besonders der Unterschied zwischen ihrem eigenen Alltag und dem Leben von Kindern in Kenia beleuchtet.
Der Workshop folgte einer groben Struktur, blieb aber flexibel, sodass Inhalte je nach Interesse und Dynamik der Gruppe angepasst werden konnten. Nach einer kurzen Vorstellung des Vereins führte Ainoa in das Thema ein: Was bedeutet es eigentlich, ein Privileg zu haben? Durch ein Gedankenspiel wurde schnell deutlich, dass Bildung nicht für alle Kinder auf der Welt selbstverständlich ist. Ein kurzer Überblick über die Bildungssituation in Kenia verdeutlichte, mit welchen Herausforderungen Kinder dort zu kämpfen haben – etwa lange Schulwege, versteckte Kosten trotz kostenloser Grundschulbildung oder die Notwendigkeit, neben der Schule zu arbeiten.
Ein zentraler Bestandteil des Workshops war ein Film über den Schulalltag in Kenia. Die Schülerinnen und Schüler bekamen die Aufgabe, genau zu beobachten, was ihnen auffällt, und ihre Erkenntnisse anschließend zu sammeln. In der Nachbesprechung wurden Fragen diskutiert wie: „Was hat euch überrascht? Was ist dort anders als bei uns? Warum ist Bildung so wichtig für die Zukunft?“
In Kleingruppenarbeit vertieften sie diese Themen weiter:
– Welche Herausforderungen gibt es für Kinder in Kenia beim Schulbesuch?
– Warum ist Bildung so entscheidend für das spätere Leben?
– Was können wir hier tun, um Bildung weltweit zu unterstützen?
Zum Abschluss wurde gemeinsam überlegt, wie man selbst aktiv werden kann. Ob durch Spenden, Bewusstseinsbildung oder Austauschprojekte – die Kinder entwickelten eigene Ideen, um Bildung weltweit zu fördern. Die abschließende Reflexionsrunde zeigte, wie intensiv sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema auseinandergesetzt hatten.
Dieser Projekttag war nicht nur eine Gelegenheit, sich mit der eigenen privilegierten Situation auseinanderzusetzen, sondern leistete auch einen wichtigen Beitrag zur antirassistischen Bildungsarbeit. Indem die Lebensrealität von Kindern in Kenia greifbar gemacht wurde, konnten die Schülerinnen und Schüler verstehen, dass soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten oft strukturelle Ursachen haben – und nicht auf individuelle Verantwortung zurückzuführen sind. Dadurch wurde das Bewusstsein für eine humanitäre Verantwortung geschärft: Die Erkenntnis, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, um unterprivilegierte Menschen zu unterstützen, sei es durch Bildung, Spenden oder das Schaffen von Bewusstsein in der eigenen Umgebung.
Besonders erfreulich war, dass die SMV einen Teil ihrer Einnahmen an den Verein OneDay spendete. Mit der zusätzlichen Unterstützung einer weiteren Lehrkraft konnte insgesamt eine Spende von 250 Euro überreicht werden – ein wertvoller Beitrag, um Bildungsprojekte in Kenia zu unterstützen.
Dank der engagierten und einfühlsamen Leitung von Saskia Schmidt und Ainoa wurde dieser Workshop nicht nur informativ, sondern auch emotional berührend. Die Kinder nahmen viel mit – vor allem das Bewusstsein, wie wertvoll Bildung ist und dass sie nicht für alle selbstverständlich ist.
Ein Tag, der sicherlich nachwirkt.
Pascuala Zipfl

