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Keine Sprüche – sondern Taten

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Leuchtende Kinderaugen, krachbunte Kostüme, Engelflügel, Grinsen –„ Wenn wir heute alle im Faschingskostüm erscheinen, bekommen wir keine Hausaufgaben auf!“, erklärt mir die 5b der Edith-Stein- Realschule. Zum Fasching gehören auch immer Süßigkeiten. Da es derzeit keinen Pausenverkauf an unserer Schule gibt, entsteht meine Idee, Gummibärchen für einen guten Zweck zu verkaufen.

In Aschaffenburg besteht seit 2005 der Verein SONETSCHKO Kinderheimhilfe Ukraine e. V. .Er sammelt Spenden durch verschiedene Aktivitäten für 400 Kinder, die im Kinderheim in Saporoshshja leben. Robert Eidenschink, der Vereinsvorsitzende und Gründer, begrüßt die Idee: „ Wow …1000 Dank!“ Mindestens einmal im Jahr fährt er hin, um die Kinder im Heim zu unterstützen und Anschaffungen vorzunehmen, die mittlerweile einen Gegenwert von über 500 000  Euro haben. Da der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr nicht stattfinden durfte, möchte ich eine Spendenaktion an meiner Schule durchführen.

Schnell überzeugte ich mehrere Mädchen der 7 e und 7 b in Ganzkörperkostüme zu schlüpfen und vorbereitete Butterbrottüten mit 8 großen und besonders leckeren oder sauren Gummibärchen in der Pause auf allen Pausenhöfen für einen Euro zu verkaufen. „ Es hat riesigen Spaß gemacht“, berichteten sie. Bereits nach 7 Minuten kamen sie zurückgerannt, um neue Tüten zu holen, weil sie in Windeseile ausverkauft waren. 140  Tüten reichten gerade für die erste Pause.

Über Nacht bekommt die Aktion eine politische Aktualität. Die Ukraine wird von Russland militärisch angegriffen. Rund 100 Kinder aus einem anderen Kinderheim aus Melitopol werden zusätzlich in das Sonetschko Kinderheim gebracht. Die Keller werden als Luftschutzräume genutzt, die Versorgung ist knapp. 

Unsere Gedanken sind bei den Kindern, bei den ukrainischen Menschen, die über Nacht die Sicherheit verloren haben und nun um ihr Leben sowie ihre Unabhängigkeit fürchten müssen.

Am Donnerstag und Freitag führe ich viele Gespräche in den Sport- sowie Deutschstunden und mit den Lehrer* innen. Viele Schüler*innen haben Angst, jedoch wollen sie unbedingt helfen und Geld spenden. Die „Monster“ verkaufen 240 Tüten für 1 Euro und sammeln in der Tat 461 Euro ein. Dank den „Monstern“, Schüler*innen und Lehrer*innen der ESS.

Susanne Schiel