Am 25. Juli 2025 fand an der Edith-Stein-Schule ein besonderer Vortrag für alle 8. Klassen statt. Eingeladen war die Bildungsinitiative Ferhat Unvar aus Hanau, die nach dem rassistisch motivierten Anschlag vom 19. Februar 2020 gegründet wurde. Ziel der Initiative ist es, den Opfern ein würdiges Andenken zu bewahren, ihre Namen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und durch Bildungsarbeit ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen
Der Referent gab den Schülerinnen und Schüler einen eindrucksvollen Überblick über die Ereignisse jener Tatnacht, bei der neun junge Menschen aus rassistischen Motiven ermordet wurden. Neben den Fakten zum Anschlag wurden auch die Ursachen von Hassverbrechen, deren Auswirkungen auf Gesellschaft und Betroffene sowie die Fehler staatlicher Institutionen thematisiert. Besonders eindrücklich war die Auseinandersetzung mit der Betroffenenperspektive: Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie Familien und Freundeskreise der Opfer bis heute für Erinnerung, Gerechtigkeit und gesellschaftliche Veränderung kämpfen.
Der Vortrag war nicht nur eine sachliche Informationsveranstaltung, sondern schuf auch Raum für Reflexion, Diskussion und eigene Gedanken. Die Jugendlichen setzten sich damit auseinander, wie Rassismus entsteht, wie er in unserer Gesellschaft wirkt und welche Verantwortung jede und jeder Einzelne trägt, ihm aktiv entgegenzutreten.
Im Mittelpunkt der Nacharbeit stand die Frage: „Was können wir tun, damit sich eine solche Tat nicht wiederholt?“ Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten gemeinsam Ideen zu Zivilcourage, Solidarität und gesellschaftlichem Zusammenhalt.
Die Veranstaltung hat bei vielen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie hat gezeigt, dass Erinnerungskultur nicht nur rückwärtsgewandt ist, sondern immer auch Auftrag für die Gegenwart bedeutet. Mit dem Vortrag setzte die Edith-Stein-Schule ein starkes Zeichen im Sinne ihrer Werte: gegen Rassismus, für Courage und für ein respektvolles Miteinander.
P. Zipfl
