Auf Gedankenreisen durften die Fünftklässler der Edith-Stein-Schule in Alzenau am diesjährigen Vorlesetag gehen. Die beiden Lesepaten, Landrat Dr. Alexander Legler und Dr. Helmut Kaltenhauser, Landtagsabgeordneter a.D., nahmen die Schülerinnen und Schüler mit ins Städel nach Frankfurt und ins Maximilianeum in München.
Dr. Legler las aus dem Buch „Das Geheimnis der Raben“ von Karin Hagemann. In diesem Kinderkrimi geht es um das Ölgemälde „Hotelflur“, gemalt von Auguste Chabaud. Durch die Beschäftigung mit diesem Bild kommt Fritzi, eine elfjährige Schülerin, einem echten Kriminalfall auf die Spur – einer Kunstfälschung. Dabei gerät sie mit ihren Freunden in große Gefahr. Die Schülerinnen und Schüler genossen die Vorlesestunde sichtlich.
Damit alle Mädchen und Jungen erfahren, wie es mit Fritzi, ihren Freunden und den Kunstfälschern weitergeht, hat Klasse ihre „persönlichen Ausgaben“ des Krimis erhalten. In Vertretungsstunden können Lehrer nun vorlesen und mit den Schülern eine spannende Reise bis nach Frankreich unternehmen. Vielleicht findet der eine oder andere beim nächsten Termin in Frankfurt auch den Weg ins Städel-Museum. Denn dort kann man sich das Gemälde ansehen und womöglich auch den gesuchten schwarzen Raben entdecken … .
In der Vorlesestunden mit Dr. Helmut Kaltenhauser blieben die Schüler in Bayern. Er wurde von den Mädchen und Jungen freudig erwartet, zuvor hatte die Klasse ihre Stühle im Kreis aufstellt und überlegt, wer ihr Lesepate denn eigentlich sei und was Politiker für ein Beruf ist. Diese Fragen wurden schnell beantwortet, Herr Dr. Kaltenhauser stellte kurz seine Arbeit im Landtag vor und erläuterte, dass er unter anderem auch für die Schulen in Bayern, deren Ausstattung und auch die Bezahlung der Lehrer zuständig gewesen sei. Schnell wurde den jungen Zuhörern klar, dass Politiker ein richtig anstrengender Beruf sein muss, denn eine Arbeitszeit von 60-70 Stunden lässt kaum Zeit für Hobbys.
Nachfolgend las er dann einige Stellen aus dem Kinderkrimi „Isar Detektive“, in dem ein Gemälde aus dem Landtag verschwindet und kurze Zeit später in der Tiefgarage wieder auftaucht, allerdings in veränderter Form. Sofort wollten einige Zuhörer wissen, ob das eine wirkliche Geschichte sei und es dieses Gemälde „in echt“ gebe. Schmunzelnd erläuterte Herr Kaltenhauser, diese Geschichte sei zwar erfunden, aber nah an der Wahrheit. Viele Personen, die im Krimi natürlich andere Namen tragen würden, gebe es wirklich. Auch eine Tiefgarage, die erst viel später unter das 170 Jahre alte Landtagsgebäude gegraben wurde, existiert wirklich und dort sei es „ganz schön gruselig“, was er aus eigener Erfahrung bestätigen könne. Normale Politiker hätten hier übrigens keinen Zutritt, auch er durfte nur hinein, weil er in einem Ausschuss mitgearbeitet habe, der über die Sanierung dieser Tiefgarage befinden musste. Weitere Zuhörer wollten nach einer weiteren Leserunde wissen, wie gefährlich es im Landtag sei und waren fast ein bisschen enttäuscht, als sie hören mussten, es sei sehr sicher. Neugierig auf das Gebäude waren allen und konnten sich vorstellen, den Landtag einmal mit der Schule zu besuchen.